Abstract
In this investigation 82 patients with various head traumas are examined with respect
to time and duration of retrograde, congrade and anterograde amnesia, especially the
dependence of their duration on the severity of trauma. The more severe the trauma,
the longer the duration of all forms of amnesia, the retrograde being the shorter
whether there is a loss of conscience (congrade amnesia) or not. A tendency of amnesias
to shrink could only be examined following mild brain trauma and occurred seldom.
Our findings suggest that short amnesias have less tendency to shrink than long ones.
The distribution of amnesias support cybernetic memory models. As a consequence of
our findings we give recommendations for the clinical evaluation of patients with
head-brain trauma.
Zusammenfassung
An 82 Patienten werden Zusammenhänge zwischen retrograder, kongrader und anterograder
Amnesie untereinander sowie mit dem Schweregrad des Hirntraumas gesucht. Es wurden
prospektiv 44 stationär aufgenommene Patienten beobachtet und retrospektiv 38 Gutachten
ausgewertet. Es besteht ein Zusammenhang zwischen Schweregrad des Hirntraumas und
Dauer der anterograden sowie Dauer der retrograden Amnesie. Beide Amnesieformen sind
voneinander und von der Dauer der Bewußtlosigkeit abhängig. Aufhellungstendenzen konnten
nur bei leichten Hirntraumen und kurzen Amnesien geprüft werden. Sie traten nur selten
auf, es wird vermutet, daß eine Aufhellung mit zunehmender Amnesiedauer wahrscheinlicher
wird.
Die Ergebnisse werden in Beziehung gesetzt zur neueren Literatur, abschließend werden
Hinweise gegeben für die klinische Untersuchung von Patienten mit Schädelhirntraumen.